Anreise
Abreise
Anfragen

Das Leben auf dem Bauernhof

Weit über 9000 Bauernhöfe gibt es in Österreich, die im Familienbetrieb bewirtschaftet werden. Wir sind mit unserem Alfaierhof einer davon – und das mit viel Tradition und noch viel mehr Herz!

Unsere Alm – die Sandesalm

Unsere Alm ist die Sandesalm, sie liegt im hinteren Bereich von Gschnitz und verläuft vom Sandeswasserfall bis hoch zu den Tribulaunen. Das Almgebiet beginnt auf 1.450 m und geht bis zu einer Höhe von 2.300 m über dem Meer. Unser Almvieh wird von einem Hirten betreut, der Auftrieb auf die Alm findet Mitte Juni statt und die Weidezeit geht bis zum dritten Wochenende im September. Was damals im 19. Jahrhundert die Sommerfrische für die wohlhabenden Stadtbewohner bedeutete, ist die gut dreimonatige Almzeit für das Vieh. Durch das Abgrasen der Weideflächen wird nicht nur die Landschaft gepflegt, sondern auch Erosionen vorgebeugt. Auf die Alm kommen stets die Jungtiere im Alter von 1 bis 3 Jahren, diese sind trächtig und werden im Herbst als Nachzucht am Hof eingestallt oder auch über die Viehversteigerung zur Weiterzucht verkauft. Auch einige trächtige Kühe kommen auf die Alm, und zwar diejenigen, die trocken stehen. Das heißt, diese Kühe geben in dieser Zeit bis zum Abkalben keine Milch. Auf unserer Sandesalm stehen im Sommer ca. 60 Stück Vieh von insgesamt 4 Bauern.

Unser Almabtrieb von der Sandesalm zum Alfaierhof

Wenn der Almsommer zu Ende geht, werden Kräuter und Früchte am Berg für die Gestaltung des Kopfschmucks der Almtiere gesammelt. Diese tief verwurzelte Tradition ist ein Zeichen des Dankes für einen guten und unfallfreien Sommer der Tiere auf der Alm. Diese werden am Tag des Abtriebs bei der ersten Hirtenhütte eingefangen und dann „aufgekranzt“, d.h. es wird der Kopfschmuck angebracht. Unsere Gäste dürfen, sofern sie geschickt und mutig sind, uns gerne dabei helfen. Wenn wir mit dem „Aufkranzen“ fertig sind, gibt’s erst einmal für alle ein kurzes Schnapserl, danach erfolgt der Almabtrieb ins Gschnitztal zum Alfaierhof. Dort angekommen, dürfen die Tiere zunächst einmal auf die Wiese vor dem Stall und das Hoffest kann beginnen! Unser Hoffest mit den Almbauern und unseren Gästen wir umrahmt von Alphornklängen und echter Volksmusik. Am Sonntag gibt es schließlich die Tiersegnung durch unseren Pfarrer, danach folgt unser Frühschoppen mit der Musikkapelle Gschnitz und weiteren volksmusikalischen Einlagen. Unser Almabtrieb mit unserem Hoffest ist echtes und lebendiges Tiroler Brauchtum und für unsere Gäste ein besonderes Erlebnis, weil sie sowohl bei den Vorbereitungen als auch beim eigentlichen Almabtrieb hautnah dabei sind. Hier sind unsere Gäste vom Alfaierhof mittendrin statt nur dabei!

Wissenswertes über Almen - Von der Natur- zur Kulturlandschaft

Seit jeher spielen Almen eine bedeutende Rolle in den Alpen. In Österreich dehnen sich rund 8.400 Almen auf 20 Prozent der gesamten Staatsflächen aus und alle Bundesländer mit Ausnahme des Burgenlandes und Wien sind almwirtschaftlich geprägt. Österreichs Almwirtschaft ist zentraler Bestandteil der heimischen Berglandwirtschaft und in den Sommermonaten sorgen rund 7.000 Hirtinnen und Hirten für 51.000 Milchkühe, 265.000 Rinder, 9.000 Pferde, 114.000 Schafe und 10.000 Ziegen. Beeindruckende Zahlen, wie wir meinen und zurecht sind wir Österreicher stolz darauf. In Österreich verbindet man mit dem Begriff Almwirtschaft grasendendes Weidevieh, gepflegte Landschaften, erlebnisreiche Wanderungen und gemütliche Almhütten. Und tatsächlich: Österreichs Almen sind weit über die Landesgrenzen hinaus als Erholungsraum bei Jung und Alt beliebt. Die Almregionen in ihrem heutigen Erscheinungsbild sind jedoch keine Naturlandschaften, sondern über Jahrtausende durch landwirtschaftliche Nutzung geprägte Kulturlandschaften mit vielfältigen Funktionen. Österreichs Almbäuerinnen und Almbauern bewirtschaften mit viel Engagement und Idealismus ihre Almen und tragen den Funktionen dieser Kulturlandschaft Rechnung. Neben der landwirtschaftlichen Nutzung sind vor allem die Erhaltung der Vielfalt, Funktionalität und Schönheit der Bergregionen zentrale Aufgaben und ein wichtiger gesellschaftlicher Auftrag.

Vielfältige Funktionen der Almwirtschaft

Almen sind ein wesentlicher Bestandteil des landwirtschaftlichen Betriebes im Tal. Durch die Produktion hochwertiger Lebensmittel wie Milch, Butter, Käse und Fleisch tragen die Almen maßgeblich zum Gesamteinkommen des bäuerlichen Betriebes bei. Zusätzlich können durch die Sömmerung mehr und vor allem gesündere Tiere gehalten werden. Die Arbeitsbelastung auf den Heimbetrieben wird während der Arbeitsspitzen im Sommer dadurch ebenfalls reduziert. Strukturelle Veränderungen in der heimischen Landwirtschaft haben aber auch die Almwirtschaft und deren Bedeutung für die Gesellschaft verändert. Bis in die jüngste Vergangenheit stand vor allem die Produktionsfunktion der Almen im Vordergrund. Heutzutage kommt den Almen aber auch beim Schutz vor den täglichen Naturgefahren eine enorme und zentrale Bedeutung zu. Durch die standortangepasste Bewirtschaftung der Almflächen können Bedrohungen durch Bodenerosion, Muren und Lawinen verringert werden.

Natur- und Erholungsraum Alm

Der reich strukturierte und extensiv bewirtschaftete Lebensraum „Alm“ ist auch aus ökologischer Sicht von großer Bedeutung. Almflächen sind mit ihren reich strukturierten, artenreichen Blumenwiesen und Landschaftselementen ökologisch sehr wertvolle Flächen und weisen eine hohe pflanzliche und tierische Biodiversität auf. Sie gehören zu den artenreichsten Lebensräumen im Alpenraum. Nur durch eine regelmäßige, extensive Bewirtschaftung kann diese Vielfalt erhalten werden. Auch die Erholungs- und Wohlfahrtsfunktion der Almwirtschaft hat eine bedeutende Rolle inne. Almen als attraktive, gepflegte Kulturlandschaft sind zu einem wichtigen Zugpferd für den heimischen Tourismus geworden. Gäste aus aller Welt, aber auch die heimische Bevölkerung, schätzen die abwechslungsreiche Landschaft sowohl mit ihren Wanderwegen, Mountainbike-Strecken, Skipisten und Langlaufloipen, als auch mit ihren Almhütten und Einkehrmöglichkeiten. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist die soziokulturelle Funktion der Almwirtschaft. Viele althergebrachte Bräuche, Rezepte und Traditionen in der bäuerlichen Gesellschaft gehen unmittelbar auf die Almwirtschaft zurück und bereichern den Jahreslauf, der im Laufe der Zeit auch immer verstärkter die nicht bäuerliche Bevölkerung anspricht und interessiert.

Mehr Informationen zum Thema Natur- und Erholungsraum Alm

Gerne erklärt Ihnen Gastgeber Ferdinand Pranger am Abend in der gemütlichen Bauernstube bei einem wohlschmeckenden Bier oder einem Glas Wein seine Arbeit auf der Alm.